Falter 31/2001 vom 01.08.2001
„Die Bölts, die ist so stark, die geht nie kaputt.“ Der Belgier Walter Godefroot, Manager des Radteams Telekom, über den deutschen Radprofi Udo Bölts. (Zitiert aus: Süddeutsche Zeitung, 28. Juli 2001, Seite 45)
Liebe Frau Andrea,
ist Om weniger ein Nepalese als ein heimlicher Belgier?
Mit gutem Gruß,
Wolfgang S., chello.at
Lieber Wolfgang,
sie haben recht und doch wieder nicht. Es ist nämlich genau umgekehrt. Walter Godefroot, Manager von Pedallegende Jan Ulrich und selbst einmal erfolgreicher Radsportprofi – zwischen 1965 und 1979 fuhr der Flame 150 Pokale in seine Genter Scheune – ist am besten Wege sich entgültig zu omifizieren. Schon lange schwelt unter Omforschern der Verdacht, der aufbrausende Fahrraddirektor wäre Geheimkatmandese und stünde der Sprachsekte der Omiglotten nahe. Jüngste Aussprüche, wie der von Ihnen in der Süddeutschen gefundene nähren die Gewissheit der These: Godefroot ist in Wahrheit Omist und heisst unter Brüdern schon längst die Godefot. Aufmerksame Linguisten finden in den Annalen der Godefrootschen Radsportkarriere Indizien, die die eindeutige Sprache der Omifikation prechen. 1966, gleich im zweiten Jahr seiner langjährigen Siegesfahrt durch die Lorbeerhaine des Radsports wurde Walter Godefroot erst 2ter beim Grossen Preis von Frankfurt und dann, noch vor den glühenden Naben seines Landsmannes Eddie Merckx Vizesieger beim Eröffnungsrennen der belgischen Saison. Der Eintages-Halbklassiker ist nach der belgischen Tageszeitung Het Volk (Das Volk) “Omloop Het Volk” benannt. Om-loop Het Volk. Alles klar?