Ha Tschii e impossibile 

Falter 34/99 vom 25.08.1999.

Umberto Eco, der letzte Universalgelehrte dieses Planeten könnte sich getrost ein Scheibchen von mir abschneiden. Denn während sich der struppige Philosoph, bis zum Scheitel unbestritten und von metaphysischem Allwissen durchdrungen, denksatt aus dem Balkon seines mediävistischen Elfenbeintürmchens lehnt, um an Alltäglichem herumzumäkeln, muß Comandantina ihr täglich Brot mit dem Lösen wirklicher Problemen erwirken. Längst bersten die Regale von Predigten für und wider den Globalsimus, über dritte und vierte Wege, neoliberalistische Gefahrenhorizonte und anderem machiavellistischen Käse. Niemand jedoch, und schon gar nicht der arrivierte Sack aus dem Land der Zitronenblüte, nimmt sich das Quentchen Mühe, neue Nadeln im Heuhaufen zu verstecken. Oder besorgt die Steine, die unter den steten Tropfen zu liegen kommen. Alle Welt schreit sich die Kehlen nebelig nach neuen Erkenntnissen, aber keiner, schon gar nicht Umberto kümmern die vielen kleinen falschen Töne. Die Falschheit im Ha-tschii etwa, dem Lautbild spontanen Niessens. Hat sich schon jemand überlegt, daß es Ha-tschii gar nicht geben kann? Weil nämlich sowohl Ha als auch Tschii ausatmende Silben sind? Und dass deswegen alle Welt richtigerweise mit Ah-Tschii niesst?

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