Denver Prolos gegen Atlanta Fokuhilas

Im Posaunen von Superlativen ist der Küniglberg seit jeher Spitzenkapellmeister. Wie wir seit Jahrzehnten erfolgreich eingebleut bekommen, wird etwa das Neujahrskonzert von mindestens zwei Milliarden philharmonisch Interessierten verfolgt. Neuerdings wird uns nun weisgemacht, auch ausländische Großereignisse hätten Rekordeinschaltziffern. (Wie wird das eigentlich gemessen, wenn ich schon vorher rekordmäßig eingeschaltet habe oder nur rekordmäßig vergessen habe auszuschalten?) Ja, auch ausländische Sportereignisse haben Publikum, so hören wir. 800 Millionen Zuschauer etwa die Superbowl. Grund genug, das mehrstündige Aufeinandertreffen der Denver Prolos und der Atlanta Fokuhilas auch in unsere Wohnzimmer zu übertragen (800 Millionen Football-Experten weltweit können nicht irren). Das größte Sportereignis des Jahres stellte ein anderes größtes Sportereignis des Jahres leicht in den Schatten: die Eröffnung der alpinen Ski-WM in Vail (der Ortschaft, die der Tiroler Pepi Gramshammer in den Sixties eigenhändig aus den Rockies gestampft hat). Denn daß genau zur WM die Superbowl stattfindet, überraschte selbst Experten.
© Andrea Maria Dusl
„Falter“ 5/99 vom 3.2.1999 Seite 18

Ein Gedanke zu „Denver Prolos gegen Atlanta Fokuhilas“

  1. Ihr Glaube, daß mit einem oder mehreren österreichischen Fernsehprogramm(en) die Qualität zunehmen würde, ist mehr als naiv. Über die „intellektuelle Hygiene unseres Landes“ mache eher ich mir Sorgen, wenn ich Artikel wie Ihre lese. Mit neuen privaten Programmen kommt Müll ins TV, und der ORF wird sich anpassen. PS: Unsere Kinder im Hof wünschen sich auch mehr privates TV. Auf dieser Ebene stufe ich Sie auch ein. Vorschlag für Namensänderung: A. Dus(s)l
    Werner Pöschko, Wien 6

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