Warum die Titanic sank

Falter 32/98, 5.8.1998

Es war nicht der Eisberg, dessen Schramme den Stolz der Sieben Meere ins nasse Grab des Atlantiks zog. Neueste Untersuchungen der renommierten amerikanischen Wissenschafterin Loni Lagir vom Institute of Maritime Studies an der University of Portland, Oregon, wollen ganz andere Ursachen für den Untergang des Luxusliners R.M.S. Titanic verantwortlich machen. „R.M.S.“, so Lagir lakonisch, „darin steckt der Schlüssel zum Untergang.“ Das Kürzel steht für Royal Mail Steamer und entspräche einem „D.d.Ö.P.“, einem „Dampfschiff der Österreichischen Post“. Wie unsere Post war auch die Royal Mail nicht nur für gelbe Post, sondern über Lizenzen der Marconi-Gesellschaft für drahtlose Telegraphie auch für frühe Formen des Telebanking zuständig. Telebanking, wie es in verblüffend ähnlicher Form auch der heimische Postfuchs im Internet betreibt. Rettung rufende Funksprüche von der Titanic, weist Lagir in ihrem Papier nach, konnten nicht rechtzeitig abgesetzt werden, weil das Telebanking einiger Passagiere die Funkanlage lahmgelegt hatte. Der Tod der Passagiere und Besatzungsmitglieder der Titanic ging eindeutig aufs Konto schlechter Fernmeldelogistik. Wie gut, daß die 18 Minuten, die eine Kontostandsabfrage beim P.S.K-Telebanking durchschnittlich dauert, noch zu keinen Mortalitäten geführt hat.

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