Falter 29/98, 15.7.1998
Freitag früh rief Eddie an. Eddie Irvine, der Formel-Eins-Fahrer. Das heißt, es rief natürlich nicht Eddie selbst an, sondern eine Verbündete Eddies, denn Eddie pflegt um diese Zeit Ferraris einzuparken. Eddie hat unglaublich viele Ferraris, mehr als Christian Rainer und fast so viele wie Michi Schuhmacher. Auf jeden Fall ist ferrarieinparken für alle gleich anstrengend und da kann man nicht auch noch telefonieren. Eddie ließ also anfragen, ob ich ihm meine Gitarre borgen könne, er müsse, hieß es, heute noch Auftreten, bei einem Fest, das Ferrari zahle und wo Richard Dorfmeister dann auflege, und so weiter und viele unscharfe Fotos von Ferraris und ihm und Schumi würde man auch sehen. Und weil Comandantinas ganz schön berechnend sein können, wenn sich die Gelegenheit dazu bietet, ging die Beantwortung der Frage in die Richtung, was denn als Gegengeschäft geplant sei. Denn für mich sind meine Gitarren ungefähr so wichtig, wie für Eddie die Ferraris.Ich hätte es also nicht unter einer Runde Ring in der Fiakerspur getan. Auch Ferrarieinparken in der Marc-Aurelstraße wäre schmoov gewesen, oder Tischfußball mit Eddie gegen Fiatfahrer in der Bar Trabant. Die ganze Sache scheiterte schließlich an Eddies zögerlicher Pressereferrentin, weshalb Eddie dann auf Dr. Mignons Gitarre spielte und eigentlich niemand so richtig glücklich war.