Falter 15/98, 8.4.1998
Die Menschheit ist der Lösung des Verschwundene-Socken-Rätsels schon wieder einen entscheidenden Schritt näher getreten: Wie und wohin nämlich einzelne Teile eines zusammengehörigen Sockenpaares verschwinden, wenn diese einem Vollwaschgang in einer handelsüblichen Waschmaschine unterzogen werden. Unbeirrbar hat mein alter Freund und Kupferstecher, comandante professore fisico Edward Witten von der Texas A&M University, in vorbildlicher Weise aus der String-Theorie die Membranen- oder M-Theorie entwickelt Aus der M-Theorie in elf Dimensionen lassen sich, sage und schreibe, sämtliche fünf Stringtheorien in zehn Dimensionen herleiten. Wird die elfte Dimension zu einem Kreis eingerollt, ergibt sich der Superstring vom Typ IIA; dieser ist durch die T-Dualität mit dem String vom Typ IIB verbunden. Schrumpft die zusäztliche Dimension hingegen auf ein kurzes Stück einer geraden Linie zusammen, ergibt sich der physikalisch interessante heterotische E8xE8-String. Dieser wiederum steht vermöge der T-Dualität in Zusammenhang mit dem heterotischen SO(32)-String, und letzterer über die S-Dualität mit dem SO(32)-String vom Typ I. Das bedeutet nichts anderes, als daß sich der verschwundene Socken in einer Dimension zwischen sieben und zehn befindet. Eingerollt in Dimension sechs.