Lieber Weihnachtsmann!

„DUSLS FREISPIEL“, Falter 51/97, 17.12.1997

Ante Scriptum: Falls Dich dieser Brief zu spät erreichen sollte, liegt der Fehler bei der gelben Post, die bekanntlich weihnachtliche Depeschen mit subotimaler Urgenz behandelt. Also:

Lieber Santa Claus,

wohlwissend, das es Dich nicht gibt, laufst Du mir ständig, vorzugsweise auf der Mariahilferstraße über den Weg. Ich schließe daher: Die gute alte Rotmütze existiert zwar nicht, verfügt aber trotzdem über die Gabe der Multilokation. Obwohl ich seit meinem vierten Lebensjahr – 1965 erwischte ich meinen Vater beim Geschenkeverpacken – auch nicht mehr ans Christkind glaube, halte ich mich in dieser Epistel dennoch an den metaphysischen Grundsatz: Formuliere dem Weihnachtsmann deine Wünsche, dann wird dir das Christkind was Hübsches bringen. Okey Dokey, alter Weißbart, hier also meine Liste für Weihnachten 1997:

1.) Sonnenschein;
2.) Fahrradreifen, denen nie die Luft ausgehen;
3.) Keine Exekutoren mehr, und falls doch, solche, die unter Amnesie leiden;
4.) Ein Dutzend Pilot Ceramigraph 2-Tuschstifte in den Stärken 0,35; 0,25 und 0,18;
5.) Gute Kleidung;
6.) Neue Schuhe;
7.) Ein zweiter St. Petersburger Kapitänsmantel;
8.) Die Wiedereinführung des Grußes Ahoi!
9.) Das Erscheinen des Romans Zuper Billu und die Mission im März.

Vielen Dank!

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