Falter 29/97, 16.7.1997
Mein neuestes Spielzeug heißt CMD-Z1. Es ist etwa doppelt so groß wie das virtuelle Hühnchen Tamagotchi, produziert aber weder virtuellen Häufchen noch muß es virtuell gefüttert und schon gar nicht virtuell erzogen werden. Es ist ein unscheinbares, aber äußerst diszipliniertes und für Erwachsen zugelassenes Funktelefon, etwa so groß wie eine Packung Lucky Strike. Man kann mit seiner Hilfe mit ganz normalen Lebewesen kommunizieren. Sony, so heißt der aufstrebende Konzern, der das High-End-Produkt entwickelt hat, könnte damit den skandinavischen Handy-Riesen Ericson und Nokia empfindliche Marktsegmente abknöpfen. Das ist mir persönlich natürlich völlig egal, wer da wem welche Segmente wegnimmt, aber so ist das mit japanischem Spielzeug: Wenn man es hat, ist man mächtig stolz darauf und macht mit im globalen Marktsegmentneuaufteilen!
Tick und Trick aus der Obersteiermark nahmen sich den großen Kaufhauserpresser Dagobert alias Arno Funke zum Vorbild und blackmailten den Lebensmittelkonzern Meinl mit der Drohung, bei Nichtzahlung von 25 Mille Zaster die konsumentenfeindlichen Produkte Zyankali und Rattengift in die Supermarktregale zu stellen. Die Organisation für Gelbeschaffung agierte aber eher donaldesk und wurde ganz ohne Rasterfahndung und Lauschangriff hinter schwedische Gardinen gebracht. Wo Sie jetzt mit den berühmten Panzerknackern gesiebte Luft atmen.
Die Rennfahrernation Österreich hat nach dem unsterblichen aber toten Jochen Rindt, dem Dreinieren-Besitzer Niki Nazionale und dem zuletzt kränkelnden Weiberreiter Berger eine neue Superbegabung in den Monocoques der Formel 1: Alexander Wurz, den Brat Pitt des Autofahrens.
Ali Baba! Du bist die größte Flasche, des Universums! Ganz Mitteleuropa ist heillos überschwemmt! Schleich Dich in einen Parallelkosmos und verding Dich dort als Wettergott! Dein buddhistischer Nachfolger Om Dhom Khom kommt nächste Woche. Grußloset, Comandantina!